Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde

Interview mit dem Autoren Jon Michelet

"Der Krimiveteran"

Dagbladet, 15.03.02 - Der Redakteur und Schriftsteller Jon Michelet (57) erhielt im März 2002 für "Den frosne kvinnen" den Preis für den besten norwegischen Krimi 2001. 1981 hatte er bereits Den Goldenen Revolver mit "Hvit som snø".
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Frage:
Sie sind damit unser einziger Autor, der zwei Mal Norwegens herausragende Preise für Kriminalliteratur erhalten hat.

Jon Michelet:
Die Aufmunterung und der Stolz sind noch größer als beim letzten Mal: Wir sind mehr und bessere Kriminalschriftsteller geworden, der Rivertonpreis hat an Bedeutung zugenommen. Und vor 20 Jahren war ich ein vorwärts stürmender Enthusiast, der glaubte, dass die Welt ihm zu Füßen lag und dass ich den Preis verdiente.

Frage:
Die Danksagungen sind extra groß, denn nach 12 Jahren Pause machen Sie mit Thygesen in der Hauptrolle ein Comeback.

Jon Michelet:
Ich hatte wohl Angst vor zu großen Erwartungen. Umso größer war die Erleichterung. Alles begann mit einem stillgelegten Knie und einem Krankenschein: "Mann, was soll ich nur tun?" - "Schreib einen Osterkrimi!" sagte der Redaktionschef bei Klassekampen. Ja, und so fing ich an, lieferte noch fortwährend Geschichten fürs Feuilleton.

Frage:
In bester Tradition mit Dickens, Dumas und Dostojewski?

Jon Michelet:
Es war zumindest der Anfang für "Den frosne kvinnen".

Frage:
Im Oktober hören Sie nach 5 Jahren als Redakteur für die Klasskampen auf.

Jon Michelet:
Ich möchte gerne in einer etwas freieren Position als Journalist weiter machen, vielleicht in Kombination mit dem Schreiben. Der Preis heute ist eine große Aufmunterung, weiterzumachen.

Frage:
Sie haben auch einen Scheck über 30.000 Kronen erhalten?

Jon Michelet:
Werde es wohl schaffen, die Kronen aufzubrauchen… Vielleicht für eine Reise nach Ecuador. Es gibt dort in den Anden ein paar Vulkane. Sie verstehen, ich bin noch nicht ausgebrannt.

Jon Michelet antwortete außerdem auf Fragen der Dagbladet-Leser hier einige Auszüge:

Unn:
Welche Zeitung lesen Sie am liebsten?

Jon Michelet:
Hallo Unn, als Redakteur für Klassekampen bin ich wohl verpflichtet, Klassekampen zu antworten. Aber es ist mehr als nur eine Pflicht, wenn ich sage, dass ich für Klassekampen ‚brenne', denn es ist eine ganz andere Zeitung, die ihren Kram ganz unabhängig von den Kräften des Marktes macht. Ich bin verliebt in die italienische Sportzeitung Gazetta dello Sport, die ich während der Fußball-WM und den olympischen Winterspielen gelesen habe. Da ist es gut, eine italienische Zeitung zu haben, die nicht so hysterisch darauf aus ist, Norwegens zu kommentieren.


Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)
Maria:
Warum haben Sie angefangen, zu schreiben?

Jon Michelet:
Hei Maria, meine romantische Erklärung ist die, dass ich als junger Seemann von meiner Mutter aufgefordert wurde, von jedem großen Meer lange Briefe nach Hause zu schreiben. Da ich dachte, dass sich nicht alles, was ich erlebte, für Mutters Augen eignen würde, musste ich anfangen, zu dichten. Aber im Ernst: Ich dachte, ich hätte etwas zu sagen, ich hätte über etwas zu schreiben, über das kein anderer zu schreiben hat. Eine gute Schreibe entwickelt sich nicht in der Schreibstube, sondern aus einem inneren Zwang heraus.

Björn:
Der Playboy hat gerade die 100 schönsten Frauen ausgewählt. Wen finden Sie am schönsten?

Jon Michelet:
Hallo Björn, die 100 habe ich nicht gesehen. Ich denke auch nicht daran, mit die 100 anzusehen. Die Art von Schönheit, der ich einen Preis verleihen würde, gibt es eh nicht unter den Playboy-Damen.

Jonas:
Warum ist es so unkorrekt ein Mann zu sein? Sehen Sie, als Ikone, es nicht als Ihre Pflicht an, für diese geschlagene Rasse zu kämpfen?

Jon Michelet:
Hei Jonas, es ist schmeichelhaft, als Ikone zu gelten, aber wer zu sehr danach strebt, Ikone zu sein, kann damit enden, der 7. Vater im Haus zu sein. Bücher sind wichtig, aber es ist auch wichtig, aufzuhören, solange das Spiel gut ist, solange das Spiel noch ein spielerisches Element hat.

Marius:
Was wird Ihr nächstes Buch?

Jon Michelet:
Ich bin noch nicht ganz sicher. Ich arbeite parallel an einem Krimi (dem ersten ohne meinen Helden Vilhelm Thygesen) und an etwas, das aussieht, eine Sammlung Erzählungen ("Novellen") zu werden sowie an einem äußerst entfernten Projekt über eine alte afrikanische Geschichte.

Edvin:
Haben Sie Ähnlichkeit mit Thygesen? Gibt es viele Thygesen-Filme? Und wer war eigentlich Sundin in dem Buch "Mannen på motorsykkelen"?

Jon Michelet:
Hei Edvin, ja, ich habe wohl Ähnlichkeit mit Thygesen. Noch gibt es keine Filme mit Thygesen, aber der NRK hat eine drei Episoden umfassende TV-Serie gedreht, die in den nordischen Ländern sicher gezeigt werden wird. Sundin - ein echter Anti-Held - hatte zu einem gewissen Grad ein lebendes Vorbild. Wer das ist, kann ich natürlich nicht verraten. Ein Schriftsteller gibt seine Quellen niemals preis, besonders nicht die fruchtbaren.

Steinar:
Können Sie uns etwas über Ihren Hintergrund vor "Terra Roxa" erzählen? Basierend auf eigenen Erfahrungen, die Sie gemacht haben usw.

Jon Michelet:
Hei, Terra Roxa erschien 1982. Die gesamte Handlung spielt in Brasilien, genauer gesagt im Urwaldgebiet Rondonia - das ist im tiefsten Amazonas. Hintergrundwissen für ein Buch sammelte ich während einer Reise durch Rondonia 1978. Das war eine ganz schön spannende Tour, längs eines neuen Weges durch den Dschungel. Indianerland! Brennende Wälder! Mystische Todesfälle.

Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung:
Alexandra Hagenguth/
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